Die Tage vor den Tagen –

das Prämenstruelle Syndrom

Ein sehr großer Teil der Frauen, die  bei mir in Behandlung sind, kennen Beschwerden vor der Menstruation, auch wenn sie mich nicht deswegen aufgesuchen.
Das Prämenstruelle Syndrom (im folgenden PMS genannt) ist definiert als eine Sammlung von Symptomen bei Frauen, die nur eines gemeinsam haben, nämlich ihr Auftreten in der 2. Zyklushälfte.
Die Symptome treten ab dem Eisprung auf, oder erst wenige Tage vor der Menstruation. Sie verschwinden mit deren Einsetzen oder im Verlauf der Menstruation.
Die Beschwerden machen sich  nicht unbedingt in jedem Zyklus bemerkbar und  variieren in  Art und Stärke. Sie können in jeder Lebensphase der Frau auftreten, von der Menarche bis zur Menopause. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren scheinen sie jedoch am schlimmsten zu sein und erfahren auch durch Geburten keine Verbesserung.
Je nach Begriffsdefinition sollen zwischen 5% und 95% der Frauen an PMS leiden, ohne organisch krank zu sein.
Genauere Untersuchungen geben an, dass ca. 35% der Frauen mäßige bis ernstere Beschwerden haben, die den Alltag beschwerlich machen und die Frauen nach Behandlung suchen lässt.


Die Symptome

Es wurden über 150 Symptome unter dem Oberbegriff PMS zusammengefasst. Sie umfassen körperliche und seelische Veränderungen.
Die am häufigsten vorkommenden Beschwerden sind:

  • schmerzhafte Schwellung und Spannung in den Brüsten, Distension des Abdomens, Ödeme, Gewichtszunahme
  • Stimmungsschwankungen, nervöse Anspannung, Depressionen, Lethargie, Reizbarkeit, Müdigkeit
  • Akne, Alkoholunverträglichkeit, Diarrhö, Verstopfung, Migräne, Essgelüste, Unterleibskrämpfe, Kopfschmerzen

Erklärungsansatz der Schulmedizin
Die Schulmedizin spricht bei dem PMS von einer multifaktoriellen Erkrankung, bei der jedoch bisher keine konkreten Ursachen entdeckt worden sind. Die Behandlung ist demzufolge nicht ursächlich, sondern symptomatisch.

Unklar ist, ob PMS direkt oder indirekt von den Geschlechtshormonen ausgelöst wird. Man nimmt jedoch an, dass diese indirekt Veränderungen anderer Vorgänge beeinflussen, die mit biochemischen Steuerungssystemen zusammenhängen.
Die endokrinologischen Befunde von Frauen, die an PMS leiden sind nicht einheitlich und heben sich meistens auch nicht von denen beschwerdefreier Frauen ab.


PMS aus der Sicht der TCM

In den letzten Jahren ist der westliche Begriff des Prämenstruellen Syndroms auch in die Begrifflichkeit der TCM übernommen worden. Das heißt jedoch nicht, dass die Probleme vor der Menstruation bei Frauen nicht auch schon früher bekannt waren und behandelt wurden. Vielmehr wurden diese Beschwerden zusammen mit den anderen Symptomen der Frau in einer allgemeinen Anamnese aufgenommen und  ein Behandlungskonzept entworfen das die  ganze Person behandelt. Das heißt, die prämenstruellen Beschwerden sind nicht unabhängig von der Lebenssituation und dem allgemeinen seelischen und körperlichen Befinden der Frau zu sehen.

Der Menstruationszyklus
Der Menstruationszyklus setzt sich aus 4 unterschiedlichen Phasen zusammen –  Menstruation, Postmenstruelle Phase, Ovulation, und Prämenstruelle Phase. In jeder Phase laufen unterschiedliche physiologische Prozesse ab, die mit einer angemessenen TCM-Strategie behandelt werden. Dazu gehört in der ersten Hälfte des Zyklus das Stärken der Energie Qi und das Aufbauen von Blut, während in der 2. Zyklushälfte die Betonung meistens eher auf dem Bewegen von Stagnationen liegt. In beiden Phasen arbeite ich sowohl mit Akupunktur als auch mit Kräutern.

Auch wenn die verschiedensten Symptome vor der Menstruation in der westlichen Medizin unter dem Begriff PMS zusammengefasst sind, kann der  Behandlungsansatz in der Chinesichen Medizin  durchaus von Frau zu Frau variieren.
Symptome wie Reizbarkeit, nervöse Anspannung, schmerzhafte Brüste erfordern eine andere Auswahl an sowohl Akupunkturpunken als auch Kräutern als z.B. Symptome wie Ödeme,  Schwellung der Brüste, Gewichtszunahme  und Lethargie.

Hilfreich kann die Veränderung von Ernährungsgewohnheiten sein. Die Vermeidung von sehr salzigen Speisen (z.B. Chips), Schokolade und anderen Süßigkeiten sowie die Verringerung des Verzehrs von Koffein und Alkohol können die Beschwerden lindern. Auch Kräuter können die Behandlung unterstützen.

The Premenstruell Syndrome

English

A very large proportion of the women who are treated by me are familiar with symptoms before menstruation, even if they do not come to see me about them. Premenstrual Syndrome (hereinafter referred to as PMS) is defined as a collection of symptoms in women that only have one thing in common, namely their occurrence in the second half of the menstrual cycle. The symptoms may appear after ovulation, or only a few days before menstruation. They disappear with their onset or in the course of menstruation. The symptoms are not necessarily noticeable in every cycle and vary in type and severity. They can occur at any stage of a woman’s life, from menarche to menopause. However, they appear to be at their worst between the ages of 30 and 40 and do not improve with childbirth. Depending on the definition of the term, between 5% and 95% of women are said to suffer from PMS without being organically ill. More detailed research indicates that around 35% of women have moderate to more serious ailments that make everyday life difficult and make women seek treatment.

The symptoms
Over 150 symptoms have been summarized under the generic term PMS. They include physical and mental changes. The most common complaints are:

  • painful swelling and tenderness of the breasts, abdominal distension, edema,
    weight gain,
  • mood swings, nervous tension, depression, lethargy, irritability, fatigue
  • acne, alcohol intolerance, diarrhea, constipation, migraine, cravings, abdominal cramps, headaches

Explanatory approach of western medicine
Western medicine speaks of PMS as a multifactorial disease, for which no specific causes have yet been discovered. The treatment is therefore not causal, but symptomatic. It is unclear whether PMS is triggered directly or indirectly by sex hormones. However, these are thought to indirectly affect changes in other processes associated with biochemical control systems. The endocrinological findings of women suffering from PMS are not uniform and usually do not differ from those of women without symptoms.

PMS from a TCM perspective
In recent years, the Western concept of premenstrual syndrome has also been adopted into the terminology of TCM. That doesn’t mean, however, that women’s premenstrual problems weren’t known and addressed before. Rather, these complaints were recorded together with the other symptoms of the woman in a general anamnesis and a treatment concept was designed that treats the whole person. This means that the premenstrual symptoms are not independent of the life situation and the general mental and physical condition of the woman.

The menstrual cycle
The menstrual cycle consists of 4 different phases – menstruation, postmenstrual phase, ovulation, and premenstrual phase. Different physiological processes take place in each phase, which are treated with an appropriate TCM strategy. In the first half of the cycle, this involves strengthening the Qi energy and building up blood, while in the 2nd half of the cycle the emphasis is mostly on moving stagnations. In both phases I work with both – acupuncture and herbs. Even if the various symptoms before menstruation are summarized under the term PMS in western medicine, the treatment approach in Chinese medicine can vary from woman to woman. Symptoms such as irritability, nervous tension, painful breasts require a different selection of both acupuncture points and herbs than symptoms such as edema, breast swelling, weight gain and lethargy. Changing your eating habits can be helpful. Avoiding very salty foods (such as chips), chocolate, and other sweets, and reducing caffeine and alcohol consumption can help relieve symptoms. Herbs can also support the treatment.